Manchmal bringt dich das Leben an einen Punkt, an dem du neu lernen musst, still zu werden.
Für mich war es das Schachbrett, das mir gezeigt hat, wie Frieden klingt.
Ich war schon immer jemand, der viel nachdenkt.
Über Menschen, über Situationen, über das, was gesagt – und was nicht gesagt wird.
Manchmal zu viel.
2024 war ein Jahr voller Bewegung, voller Energie, voller Wendepunkte.
Beruflich eines meiner erfolgreichsten Jahre – und gleichzeitig das Jahr,
in dem ich von einem Menschen zutiefst enttäuscht wurde.
Ein Jahr, das mich verändert hat.
Eines Nachts bin ich zufällig auf die Serie „The Queen’s Gambit“ gestoßen.
Ich erinnere mich genau: Ich saß da, und plötzlich war da diese Ruhe,
diese Faszination, diese Klarheit.
Ich sah, wie Schach nicht nur ein Spiel ist,
sondern eine Sprache – eine Sprache der Stille, der Strategie und der Wahrheit.
Ich kaufte mir ein Schachbrett und begann zu spielen.
Wenn mein Kopf laut wurde, wenn Gedanken sich überschlugen,
setzte ich mich hin und spielte.
Und während ich nachdachte, plante, opferte, zog –
wurde alles in mir leiser.
Schach hat mich geheilt.
Nicht über Nacht, aber Zug für Zug.
Es hat mir gezeigt, dass Kontrolle nicht alles ist.
Dass man manchmal verlieren muss, um zu verstehen.
Dass man nicht jede Figur retten kann,
aber immer sich selbst.
Ich spiele meist nachts.
Wenn die Welt still wird und die Gedanken lauter,
bringt mich das Schach zurück in die Balance.
Oft spiele ich, bis ich müde bin –
und schlafe dann ruhig ein,
weil ich weiß: Der nächste Tag ist nur ein weiterer Zug.
Die Welt vergleicht ständig.
Sie misst, zählt, bewertet – Follower, Erfolg, Glanz.
Aber am Ende sind es nicht Zahlen, die uns definieren.
Es sind Werte. Echtheit. Loyalität.
Und der Mut, sich selbst treu zu bleiben – auch dann, wenn keiner hinsieht.
„Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen, wer wir wirklich sind,
sondern unsere Entscheidungen.“
Ich habe meine Entscheidung getroffen:
Für Ehrlichkeit. Für Authentizität.
Dafür, mir selbst treu zu bleiben – in einer Welt,
in der viele lieber spielen, als echt zu sein.
Schach hat mich gelehrt, dass selbst in ausweglosen Momenten
noch ein richtiger Zug bleibt.
Poker hat mir gezeigt, dass Glück die belohnt,
die weiterspielen – selbst, wenn die Karten schlecht aussehen.